Morgen ist auch noch ein Tag

Über das Erheben der Stimme

Es war der Tag der Stimme. Der 16. April. Das ist super- so ein Tag!

Ich habe mit einigen Frauen gesprochen, und gefragt, was sie dazu denken. 

Also Thema Stimme und Frau. Jetzt kommt’s : 

-Immer noch wird gedacht, wir können daran ja nichts ändern, wie wir klingen. Denn so sind wir nunmal. Wir haben diese eine Stimme und fertig.

 

Jein - so ist das ja und nein. Du hast diese eine Stimme und die bleibt im Kern wie sie ist. Aber alles was du denkst und fühlst hat eine Wirkung auf die hörbare Stimme.

Eine Raupe muß den Kokon verlassen um zum Schmetterling zu werden.

 

Alle von uns kennen es, bei einem Vortrag, einem aufregenden Gespräch (wie wäre es mit einer Liebeserklärung an eine Person, die wir schon lange richtig cool finden?) oder wenn wir richtig in Rage sind vor lauter überschwappender Emotionen, das Verhalten unserer Stimme nicht einschätzen zu können, oder von uns selber total geflasht zu sein: 

Topp oder Flopp?

 

Es geht nicht nur um Stimmtechnik. Es geht um Haltung und die Auswirkung auf Body, Voice and Soul!

Es geht um Empathie mit sich selber. Und daraus resultierend Empathie mit anderen. 

 

Mein Highlight am Tag der Stimme war der Film „Morgen ist auch noch ein Tag“ („C’è ancora Domani“). Der Film ist von der Regisseurin Paola Cortellesi und spielt in Rom 1946, nach der Befreiung von den Nazis. 

Es ist die Zeit im Vorfeld der Wahlen, an denen sich erstmals Frauen beteiligen durften. Ja echt: zum ersten mal!

 

Der Film beginnt damit, dass die Hauptdarstellerin Delia ihren Mann beim Erwachen mit einem „Guten Morgen“ begrüßt und er ihr als Antwort auf den Mund schlägt. Sie ist nicht überrascht, sondern nimmt es hin, da es normal zu sein scheint. Es ist ihre Realität.

Dieser Schlag auf den Mund war für mich ein mieser Moment. Es ist metaphorisch nicht nur mit einem „Schlag ins Gesicht“ zu verstehen. Sondern mit einem Redeverbot. Daseins-Verbot. Jemandem „den Mund zu verbieten“ ist die Beschneidung der Meinungsfreiheit und der Zugehörigkeit. Meinungsfreiheit besteht nur, wenn alle Menschen gehört werden. Somit ist es auch politisch ein brandaktuelles Thema. 

 

Dieser schwarz weiß Film, der mit seiner Musik das gestrige mit dem modernen wunderbar verbindet, zeigt eindrücklich, was für ein langer Weg es ist „die Stimme zu erheben“. 

PUH! 

Die Protagonistin Delia, verschafft sich durch ihre langsame, innere Rebellion kleine Freiheiten, die ihren Höhepunkt in der Wahlbeteiligung erreicht. 

 

Super auch die Momente, in denen sie mit ihrer Freundin Marisa, der Marktfrau, eine Zigarette raucht. Das Gefühl von Freiheit und Autonomie. Um dann ihrem schlecht bezahlten Leben weiter hinterher zu laufen- unterbrochen von kleinen großen Siegen!

 

Es geht hier um das Erheben der Stimme. Nach innen und außen. 

 

Wenn du einen Schalter um legen  Tempo aufnehmen und neu starten willst, dann ist jetzt der beste Moment!

Schreib mir eine Nachricht, damit ich dich unverbindlich über Workshop Angebote informieren kann!

Denn:

 

Wissen ist der ECHO - umsetzen ist der GRAMMY!

 

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